Fotos und Text von Elisabeth E.
Foto: Das Onam-Fest
Namaste!
Seit zwei Wochen sind mein Mann und ich wieder im Bethsaida, ich mittlerweile zum sechsten Mal.
Foto: Fruehmorgens am Strand – Die Fischer kehren zurueck
Warum so oft, fragen sich vielleicht einige.
Ganz einfach: Zuvor war ich in einigen anderen Ayurveda-Hotels und zunehmend angewidert vom unsozialen Verhalten der Betreiber.
Sobald die Gaestezahlen nach unten gingen, wurden Angestellte gnadenlos entlassen, um zur Hauptsaison wieder eingestellt zu werden, ueberall waren Aufseher unterwegs, die jeden Kontakt der Mitarbeiter zu Gaesten unterbanden, die Angestellten bei der Arbeit antrieben, vor Gaesten wegen kleiner Fehler bloss stellten und anschrien.
Foto: Kokosnusspfluecker vorm Balkon
Die Angestellten erhielten einen Hungerlohn, die Hotel-Eigentuemer fuhren in BMW, Mercedes und Bentley vor.
Zufaellig stiess ich im Katalog eines Reiseveranstalters auf das Bethsaida. Die eher beilaeufige Erwaehnung der sozialen Projekte hielt ich fuer einen dreisten Marketing-Gag, denn nach meinen Erfahrungen konnte ich mir nicht vorstellen, dass ein Hotel-Eigentuemer seine Gewinne in soziale Projekte investiert.
Fotos: Mittagessen im Maedchenhaus, Essensausgabe
Misstrauisch rief ich beim Reiseveranstalter an, der mir die Richtigkeit der Angaben bestaetigte, mich auf die homepages von FMI Deutschland und Schweiz verwies.
Und buchte meinen ersten Urlaub.
Kaum angekommen hielt ich Ausschau nach den sozialen Projekten – keinerlei Hinweise im gesamten Hotelbereich, ich fragte andere Gaeste, auch sie wussten von nichts.
Fotos: Der FCB(ethsaida)
Immer noch skeptisch fragte ich an der Rezeption nach, schon am naechsten Tag fuehrte mich eine junge Mitarbeiterin durch das nahegelegene Jungenhaus, wo ich Gelegenheit zu Gespraechen mit Lehrern und Kindern bekam.
Nur wenige Tage spaeter fuhr sie mit mir zum Maedchenhaus und dem Frauenausbildungszentrum.
Fotos: Das Maedchenhaus, Schulfeier im Maedchenhaus
Ich war platt! In jedem Haus lebten ca. 500 Kinder, schoene Gebaeude mit jeweils angeschlossener Schule, alles spartanisch eingerichtet, Schlafsaele fuer 20-30 Kinder, eingerichtet mit einfachen Stockbetten und Regalen fuer die Habseligkeiten der Kinder. Alles blitzsauber, die Kinder gut gekleidet und nicht in Lumpen.
Weit entfernt von dem „Elend“, das ich erwartet hatte, nachdem ich in den Vorjahren ein staatliches Waisenhaus, besser gesagt eine Verwahranstalt, gesehen hatte.
Foto: Im Frauenausbildungszentrum
Dann lernte ich auch Frederick kennen.
Sofort nach Rueckkehr nahm ich Kontakt zu Familie Liebers, den Gruendern von FMI, auf und wurde Mitglied.
Nach all den positiven Eindruecken konnte ich meine naechste Indienreise kaum erwarten, und sie wurde noch viel besser als die erste.
Im Laufe der Jahre konnte ich das Entstehen des neuen Schulgebaeudes der bilingualen Schule und die Gruendung der Hotelfachschule erleben, war zu Schulfesten und Sportturnieren eingeladen, konnte Freundschaften knuepfen zu Angestellten.
Soweit zu meiner eigenen „Freundschaft mit Indien“.
Foto: Begruessung in der Schule
Und nun Euch allen, auch in Fredericks Namen, einen grossen Dank fuer Eure Unterstuetzung seiner Schulen und Waisenhaeuser.
Mit unseren Spenden leisten wir wertvolle Unterstuetzung, den Kindern geht es gut. Sie werden gut betreut und versorgt, machen einen froehlichen und aufgeweckten Eindruck.
Schaut Euch die Fotos, die ich in den letzten Tagen gemacht habe, an. Sie geben Euch einen kleinen Einblick.
Aus der Schweiz sind derzeit ca. 15 Vereinsmitglieder da, vergangene Woche luden uns die Schueler der Hotelfachschule ein – sie kochten fuer uns und bewirteten uns in ihrem „Uebungs-Restaurant“.
Foto: Im „Schul-Restaurant“
Aperitif, Tomatencremesuppe, Butter Chicken, Garnelen und Huhn aus dem Tandoori-Ofen, verschiedene Reiszubereitungen, und zum Abschluss Mousse au Chocolat und gedeckten Apfelkuchen, dank eines jungen Schweizer Baeckers und Konditors, der letztes Jahr ehrenamtlich an der Hotelschule backen unterrichtete.
Fotos: Azubis der Hotelfachschule, Die Koch-Azubis und ihr Ausbilder, Lehrkueche
Tags darauf waren wir in der bilingualen Schule. Hier werden ca. 900 Kinder, von Vorschule bis Abitur, unterrichtet, von Anfang an auch auf Englisch. Alle aus alleraermsten Familien.
Foto: Ein Teil von Fredericks Schulbusflotte
Fredericks Schulbusflotte sammelt sie allmorgendlich in den Fischersiedlungen ein und bringt sie wieder zurueck. (Nach Schulbeginn werden mit den Bussen ca. 200 alte Menschen zur Altentagesstaette gebracht, wo sie den Tag verbringen, und auch Essen bekommen).
Fotos: Schueler der bilingualen Schule
Das neue Schulgebaeude wurde erst 2014 eingeweiht, inzwischen ist auch das oberste Stockwerk fast fertig, demnaechst werden ca. 300 weitere Tagesschueler dazu kommen.
Fotos: Schulgebaeude
Fuer die Schuelerinnen des nahegelegenen Maedchenhauses werden dort Physik-, Chemie- und ein Computerraum eingerichtet, damit sie fuer diese Faecher nicht mehr in die Jungenschule muessen.
In der bilingualen Schule wurden wir ueberaus herzlich empfangen, mit einem Lied und Blumenketten, die kleinen Cheerleader aus der Vorschule und die Maedchen-Tanzgruppe tanzten fuer uns.
Fotos: Die Cheerleader-Gruppe der Vorschule, Die Tanz-AG der Maedchen
Anschliessend hatten wir Gelegenheit zum Gespraech mit Father Bernadine, Fredericks Onkel, dem Begruender der sozialen Projekte, und jungen Klosterschwestern, die derzeit ein Lehramtsstudium absolvieren.
Foto: Father Bernadine
Für die naechsten Tage stehen die beiden Waisenhaeuser und das Frauenausbildungszentrum auf unserem Programm. Nach unserem Urlaub werde ich dazu berichten.
Mein „kurzer“ Bericht ist nun sehr ausufernd geworden…..
Bilder sagen oft mehr als Worte, schaut Euch die Fotos an, und seht, was Frederick mit seinen Hotelgewinnen und unseren Spenden hier aufgebaut hat.
Elisabeth
Homepage Freundschaft mit Indien
http://www.freundschaft-mit-indien.de/
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weitere Fotos folgen…
Foto: Begrüssung in der Hotelfachschule
Foto: Der „Schnitzer“…
Foto: …und seine Werke
Toll, ich freue mich, dass ich einen kleinen Teil dazu beitragen konnte 🙂 Die Projekte sind wirklich klasse und unterstützenswert. Weiterhin eine tolle Zeit euch. Viele Grüße, Natascha
Wir danken dir, Elisabeth, für den interessanten Beitrag und hoffen auf weitere Fotos 🙂
Das ist ein wunderschöner Bericht, und tolle Bilder sind es auch!
Solche Projekte sind wirklich unterstützenswert, und ja, auch ich bin froh, dass es so etwas zum Glück auch gar nicht so selten gibt, das lässt tatsächlich hoffen!
Liebe kathriene,
Ganz herzlichen dank fuer die aufbereitung und das layout meines berichtes. Es ist wunderschoen geworden.
Was für ein toller Bericht, Elisabeth! Solche Projekte, es gibt ja gottlob viele davon, geben mir immer den Glauben an die Menschheit zurück, wenn ich Gefahr laufe, ihn mal kurzfristig zu verlieren. Dieses Projekt kommt mir vertraut vor. Der Ashram, den mein Mann seit 40 Jahren regelmäßig besucht….ich war bloß zweimal dort….Indien überfordert mich.;-), hat auch einige am Laufen. Ein riesiges Krankenhaus mit modernster Ausstattung, wo Ärzte u aus ganz Indien teilweise ehrenamtlich während ihres Urlaubs arbeiten und wo kostenlos behandelt wird, Hochschulen und Schulen, insbesondere für Mädchen, Wasserprojekte und, und, und. Ja, überall auf diesem Planeten tut sich was. Wir dürfen bloß nicht den Glauben an eine bessere Zukunft verlieren.
*Wir schaffen das.*:-)
Was für ein toller Bericht, Elisabeth! Solche Projekte, es gibt ja gottlob viele davon, geben mir immer den Glauben an die Menschheit zurück, wenn ich Gefahr laufe, ihn mal kurzfristig zu verlieren. Dieses Projekt kommt mir vertraut vor. Der Ashram, den mein Mann seit 40 Jahren regelmäßig besucht….ich war bloß zweimal dort….Indien überfordert mich.;-), hat auch einige am Laufen. Ein riesiges Krankenhaus mit modernster Ausstattung, wo Ärzte u aus ganz Indien teilweise ehrenamtlich während ihres Urlaubs arbeiten und wo kostenlos behandelt wird, Hochschulen und Schulen, insbesondere für Mädchen, Wasserprojekte und, und, und. Ja, überall auf diesem Planeten tut sich was. Wir dürfen bloß nicht den Glauben an eine bessere Zukunft verlieren.
*Wir schaffen das.*:-)
Jaga
Tolle Bilder 🙂