Sehr lange bin ich schon ein Fan von dem Cardigan „Jumi“ von Rosarosa. Er sieht zauberhaft aus, läßt sich leicht und unkompliziert nähen und bietet unglaublich viel an Variationsmöglichkeiten.

Gerade als ich mir mühselig austüfteln wollte, wie man diesen tollen Cardigan, den man normalerweise aus dehnbaren Stoffen näht, in eine Art Mantel aus Softshell o.ä ( also aus nicht dehnbaren Stoffen ) umwandeln könnte, entdecke ich das neue Schnittmuster von Rosarosa: die Jumi-Outdoor , geeignet für nicht elastische Stoffe.
Ich konnte nicht auf die sofort bestellten Softshellstoffe warten und habe vorab schon einmal zwei Outdoor-Mäntelchen aus vorhandenen Softshellresten für meine Zwillings-Enkeldamen genäht. Jacken und Mäntel kann man schließlich auch als 3jährige nie genug haben.
Das Schnittmuster ist perfekt, trotzdem habe ich einige Veränderungen vorgenommen. Und weil das einigen gut gefiel, habe ich Rosarosa die Erlaubnis „abgeschwatzt“ diese hier zu zeigen.
Hier könnt ihr das Schnittmuster für die Jumi-Outdoor kaufen:
Und nun zu „meiner“ Jumi:
Falte im Vorder- und Rückenteil
Obere und untere Vorderteile zuschneiden (siehe bitte Ebook Jumi Outdoor)
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Um eine gleichmäßige Falte zu legen markieren wir uns in dem unteren Vorderteil die Mitte.
Rechts und links von der mittleren Markierung, habe ich einen weiteren Markierungspunkt angezeichnet. Das Ziel ist, dass die obere Kante des unteren Vorderteils mit der eingelegten Falte genauso breit ist wie die untere Kante des oberen Vorderteils. Bei mir sind es in diesem Fall jeweils 4,5 cm. Das muss man sich ein wenig austüfteln. Das klingt jetzt kompliziert, ist es aber nicht. Einfach weiterlesen.
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Hier könnt ihr es genauer sehen
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Jetzt lege ich den rechten Markierungspunkt auf die mittlere Markierung und stecke es fest
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Und den linken Markierungspunkt ebenfalls auf den mittleren Punkt, so dass die beiden umgeschlagenen Stoffkanten schön eng nebeneinander liegen.
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Die entstandene Falte fixiere ich mit ein paar Stichen.
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Bevor das obere Vorderteil an das untere Vorderteil genäht wird, einmal kurz überprüfen, ob die Breite auch wirklich passt.
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Ich habe die Naht mit der Overlock versäubert
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und anschließend einmal von rechts gegengenäht.
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Mit dem zweiten Vorderteil ebenso verfahren.
Bild 9

Das untere Rückenteil kennzeichnet man ebenfalls einmal in der Mitte und setzt jeweils rechts und links von der Mitte eine weitere Markierung. Auch hier soll natürlich die obere Kante des unteren Rückenteils genauso lang wie untere Kante des oberen Rückenteils sein.
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Wie bei den Vorderteilen feststecken und mit einigen Stichen fixieren.
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Vor dem Nähen überprüfen, ob alles gut passt.
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Oberes und unteres Rückenteil zusammennähen. Ich habe wieder mit der Overlock versäubert und von der rechten Seite einmal gegengenäht
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Verdecktes Bündchen
Die verdeckten Bündchen sind entstanden, weil meine Tochter und ich uns einigen mußten. Sie wollte für die Zwillinge gern welche an den Ärmeln haben, weil es eben wärmer ist und der Wind nicht so durchpfeifen kann. Verständlich, aber ich mag am Mantel keine Bündchen leiden. Also habe ich sie sozusagen versteckt.
Bündchen passend zuschneiden und zu einem Ring schließen (siehe E-book)
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zur Hälfte falten
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Ärmel auf links ziehen, Bündchen hineinstecken
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Einmal rundherum feststeppen. Geht natürlich am besten mit einer Overlock.
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Das Bündchen einmal nach außen ziehen..
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und einmal umschlagen
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Einmal von rechts gegennähen
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Ärmel auf rechts ziehen und …zack…das Bündchen ist verdeckt (Die braune Naht auf weißem Bündchen wird natürlich wieder geöffnet und in der passenden Farbe genäht. So könnt ihr es nur besser erkennen)
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Abknöpfbare Kapuze
Zunächst habe ich das Schnittmuster etwas angepasst.
Bld 22

Das Schnittmuster einmal gegengleich aus Oberstoff und aus Futterstoff ausschneiden
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Beide Teile des Außenstoffs rechts auf rechts legen und feststecken (siehe Foto). Mit dem Futterstoff ebenso verfahren
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Die Rundung einmal am Futter- und einmal am Außenstoff, absteppen, versäubern und
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und von rechts gegennähen. Das sieht zum einen besser aus und zum anderen müssen Kindersachen allein durch die vielen Wäschen einiges aushalten
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Außenstoff und Futterstoff rechts auf rechts legen und feststecken.
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Einmal rundherum steppen bis auf eine kleine Wendeöffnung.
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Wenden und die Ecken gut ausformen
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Einmal von rechts gegennähen. und dabei die Wendeöffnung schließen. An der Kapuze fehlen nun nur noch die Druckknöpfe (dazu etwas später)
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Reißverschluß und Kragen
Meinen Kragen, an dem später die Kapuze geknüpft wird, habe ich mir aus dem Schnittmusterteil „Loopkragen“ erstellt, indem ich mir einen Streifen davon abgeschnitten habe (siehe auf dem Foto den unteren Streifen). Die Höhe des Kragen beträgt nun nur noch 5 cm.
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Diesen Streifen 2 x im Bruch ausschneiden. (Achtung, er ist an der unteren Kante ganz leicht gerundet, kennzeichnet euch evtl. „obere Kante“ und „untere Kante“)
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Die Streifen rechts auf rechts legen und die obere Kante feststecken
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Steppen und versäubern
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Und von rechts gegennähen
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Den Kragen an Vorder- und Rückenteil stecken
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Steppen, versäubern und
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von rechts wieder gegennähen
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Bevor wir den Reißverschluß einsetzen, versäubern wir die beiden vorderen Kanten
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Und die oberste Kragenkante verschönern wir mit ein wenig Schrägband
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Umklappen, feststecken und
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gegennähen. Dahinter verstecken wir später die Kragennaht
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Wir benötigen einen teilbaren Reißverschluß.
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Ich habe für diesen Mantel einen 60 cm langen genommen, den ich ein wenig gekürzt habe (siehe Bild 47/48). Wir ziehen den Reißverschluß einmal komplett auseinander und beginnen mit der linken Seite.
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Zunächst klammere ich ihn sorgfältig an der Kante fest.
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Am unteren Rand eine Saumbreite Platz lassen
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Oben schneide ich ihn auf Höhe der mittleren Kragennaht ab (siehe Foto) und halte einmal kurz ein Feuerzeug daran, weil sich der Reißverschluß schnell aufribbelt.
Bild 47

Einige störende Zähnchen habe ich mit einer Zange entfernt
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Das Ende des Reißverschlußes knicke ich einmal -wie auf dem Foto zu sehen- um
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Beim Feststeppen des Reißverschlußes darauf achten, dass ihr die Stoffkante knapp verdeckt. Das sieht sauberer aus.
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Nach dem Feststeppen schlagen wir die untere Kante (Saum) hoch und nähen das kleine Stückchen fest
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Danach schneiden wir die Ecke ab. Ich streiche immer noch einen Hauch Klebstoff auf die Schnittkante um die Fasern ein wenig zu fixieren.
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Dann klappen wir die Ecke wieder um und formen sie vorsichtig aus.
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Den Kragen schlagen wir ebenfalls um und nähen das kleine Stücken fest.
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Schneiden die Ecke ab und versiegeln evtl. mit wenig Klebstoff die Schnittkante.
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Zurückklappen und die Ecke etwas ausformen. Zwischen den letzten Zähnchen setze ich normalerweise einen winzigen „Stopper“ aus Metall, damit man den Zipper nicht herausziehen kann. Ich konnte diese Miniteile aber gerade nicht finden und habe einfach einige handgenähte Stiche zwischen zwei Zähnchen gesetzt (Foto folgt)
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Testet ganz vorsichtig, ob der Zipper auch wirklich stoppt.
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Stoff gleichmäßig an die Zähnchen schieben, festklammern und
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Und zweimal (etwas Abstand zwischen den Nähten lassen) von rechts gegennähen
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Beim zweimaligem Nähen liegt der Reißverschluß auf der linken Seite schön flach an und es sieht sauber aus.
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Damit die beiden Nähte auf den Vorderteilen exakt (oder sagen wir: so gut wie möglich) aufeinander treffen, fädeln wir den anderen Teil des Reißverschlusses ein und markieren uns direkt auf dem Reißverschluß die Naht des linken Vorderteils (ich nutze einen Markierstift, der von allein wieder unsichtbar wird)
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Diese Markierung trifft nun auf die Naht des rechten Vorderteils. Feststecken.
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Ich beginne kurz vor der Markierung mit dem Nähen, damit sich auch ja nichts mehr verzieht. Ich nähe also einmal Richtung Kragen und einmal Richtung Saum.
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Perfekt, es hat geklappt 🙂
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Wie auf dem anderen Vorderteil Saum und Kragen wieder umschlagen, steppen, zurückstülpen, Ecken ausarbeiten. Den Reißverschluß wieder zweimal von rechts gegennähen.
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Säumen (siehe E-book)
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Die obere Kragenkante über die unschöne Kragennaht stecken und sorgfältig festnähen.
Bild 68

Druckknöpfe an Kapuze und Kragen anbringen. Ich habe welche zum Annähen (mit der Nähmaschine) genommen, die halten bombenfest. Die auf dem Foto haben einen Durchmesser von 21 mm.
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