Diese Rechteck-Schachteln sind mit ein wenig Übung relativ schnell gemacht und sehen auf Tischen, Kommoden oder in Regalen äußerst dekorativ aus.
Lässt man seiner Kreativität freien Lauf und verschönert die Schachteln mit passenden Accessoires, werden sie zu Deko-Highlights in der Wohnung.
Sie können individuell bezogen und verziert werden und passen zu jedem Einrichtungsstil, ob romantisch und verspielt im Shabby-Look oder in klaren Formen und Farben.
Eine liebevoll gebaute Schachtel ist ein ganz besonderes Geschenk.
Ich habe anläßlich einer Taufe eine Schachtel mit altem Leinen bezogen und zwei schon schäbige Puppenschuhe aus den 20er Jahren auf den Deckel geklebt. Ein wenig Tüll dazu und einige unechte Perlen und -et voilà- fertig war eine wunderschöne Schachtel, in der man dezent etwas Geld verstecken konnte.
Wer es maritim mag, klebt ein paar gesammelte Muscheln und ein Stückchen Treibholz drauf.
Sehr schön sind italienische Geschenkpapiere, wie diese beispielsweise
https://www.da-sempre.de/papeterie/geschenkpapier.html
Sie wirken von allein, benötigen keine weiteren Verzierungen und lassen sehr gut verarbeiten. Dünnes Geschenkpapier aus dem Supermarkt eignet sich nicht, es reißt schnell und ist schwer zu verarbeiten.
Die folgende Schachtel habe mit alten Landkarten vom Flohmarkt bezogen, was meiner Meinung nach ganz zauberhaft aussieht.
Anleitung bitte vor Arbeitsbeginn einmal komplett durchlesen.
Material
Karo-Papier/ kariertes Papier
Graupappe in der Stärke 1 mm
Buchbinderleim Planatol BB o.ä., Borstenpinsel
Lineal/ Geodreieck, Stift
Schere/Cutter/ Falzbein
Bezugspapier
Schneideunterlage
Graupappe gibt es in vielen Bastelshops oder Online-Geschäften in verschiedenen Größen.
Als Leim nutze ich Planatol BB (verdünnt), andere Bastelleime tun es aber sicher auch.
Maße Schachtelunterteil:
17 cm x 12,5 cm
Seitenhöhe 4 cm
Maße Schachteldeckel:
17,5 cm x 13 cm
Seitenhöhe 3,5 cm
Zunächst stellen wir uns auf Karo-Papier eine Vorlage anhand der unteren Maße her. Die Zeichnung (Foto 1) hilft euch dabei:

Diese Vorlage wird so exakt wie möglich ausgeschnitten und anschließend auf ein Stück Graupappe übertragen. Die Vorlage legt ihr beiseite (knickfrei aufbewahren für weitere Schachteln) und schneidet mit Hilfe eines Cutters und eines Lineals die Graupappe aus (siehe Foto 2).

Vorsichtig werden nun mit Cutter und Lineal die Bodenkanten angeritzt (siehe Foto 3). Das muss wirklich sehr vorsichtig geschehen, denn wenn ihr zuviel Druck ausübt, schneidet ihr die Pappe entzwei.

Bevor ihr weiterarbeitet, solltet ihr einmal ausprobieren, ob sich alle vier Kanten gut biegen lassen und gleichmäßig geschnitten wurden.
Schaut euch dazu Foto 4 an, damit ihr seht, in welche Richtung gebogen werden muss. Biegt ihr die Pappe nämlich über die angeritzte Kante, bricht das Seitenteil der Schachtel ab. Es muss also „mit dem Ritz“ gebogen werden.

Links habe ich einen Streifen Tesafilm geklebt, damit die spätere Schachtel besser zu erkennen ist. Er wird gleich wieder entfernt.
Wer sich unsicher ist, sollte nun mit einem Bleistift auf der Schachtel notieren, was außen und was innen ist.

Als erstes beziehen wir die Schachtel von innen. Dazu legen wir sie auf ein ausreichend großes Stück des Bezugspapiers.

Die gesamte Innenseite (!) der Schachtel wird dünn mit Leim bestrichen.
(Achtung: auf dem Foto 6 liegt die Außenseite oben)
Planatol BB kaufe ich in einer ca. 1-kg-Dose, die schnell austrocknen würde. Deswegen fülle ich mir immer kleine Mengen (etwa so viel wie ich für ein Projekt benötige) in eine Plastikdose. Zum Bekleben von Schachteln ist mir der Leim zu dick, er wird also mit etwas Wasser verdünnt. Gebt immer nur eine sehr geringe Menge Wasser zum Leim, rührt ihn gut um und schaut, ob er noch etwas dünnflüssiger sein darf. Er sollte sich gut und dünn verstreichen lassen.

Das überstehende Bezugspapier habe ich mit einem Cutter sauber abgeschnitten. Mit dem Falzbein ziehe ich die inneren Kanten etwas nach, damit sich das Bezugspapier gut anschmiegt.
Dreht die Schachtel um und legt sie wieder auf ein ausreichend großes Stück vom Bezugspapier.

Drückt sie ganz flach und zeichnet genau die Umrisse ein (siehe Foto 9). Also direkt auf die Rückseite des Bezugspapiers.

In einem Abstand von einem Zentimeter zeichnet ihr an den Längs- und Querseiten jeweils einen Strich/ Parallele ( siehe Foto 10)

An den schmalen Kanten der Längsseiten zeichnet ihr ebenfalls Striche/ Parallelen in einem Abstand von einem Zentimeter ( siehe Foto 11)

Das Bezugspapier entlang der Linien ausschneiden (siehe Foto 12). An den schmalen Kanten schneidet ihr die Ecken -wie man es auf dem Foto sehen kann- schräg aus.

So sieht das ausgeschnittene Bezugspapier von der rechten Seite aus:

Den Boden der Schachtel leimen (siehe Foto 14)

und anschließend exakt auf das Bezugspapier stellen (siehe Foto 15). Dabei helfen die zuvor eingezeichneten Linien. Legt am besten beim Leimen etwas Küchenpapier drunter, damit die Arbeitsplatte nicht verschmutzt und keine Leimflecke an die Außenseite des Papiers kommen.
Ich habe zusätzlich einen feuchten Lappen parat liegen, an dem ich meine Finger schnell mal abwischen kann.

Nun werden nacheinander die beiden Längskanten (die mit dem „Anhängsel“) geleimt. Die Anhängsel werden dabei auf die Querkanten geklebt. Achtet dabei auf genaues Arbeiten, so dass die Graupappenkanten gut aufeinander treffen.


Bevor man die Überstände in das Schachtelinnere klebt, schneidet man das Bezugpapier an den Schachtelecken etwas ein (siehe Foto 18)

Zum Schluss werden nacheinander die beiden Querkanten verleimt und eingeklebt. Die Überstände ebenfalls nach innen einschlagen und festkleben (siehe Foto 19)

So sieht nun das Schachtelunterteil aus (siehe Foto 20 und 21)


Natürlich benötigt die Schachtel noch einen schönen Deckel.
Fertigt euch also wieder auf einem großen Stück Karo-Papier die Deckel-Vorlage an (siehe Foto 22), übertragt sie auf ein Stück Graupappe und bezieht den Deckel innen und außen ebenso mit einem Bezugspapier wie das Schachtelunterteil.

Viel Spass beim Nachbasteln.
Einige Buchbindearbeiten von mir:
Anhang: