Dieser hübsche Ort ist einer von den unzähligen Sielorten, wie man sie zuhauf an der niedersächsischen Nordsee findet. Sie heißen so, weil sie direkt am Deich liegen und „Siele“ das Wasser aus dem Binnenland durch die Deiche in die Nordsee leiten.
Wir benötigten mal wieder ein wenig Nordsee-Luft und haben uns für einen Ausflug nach Carolinensiel mit dem historischen Stadthafen entschieden.
Bei einem Rundgang um den Hafen stießen wir gleich auf diese Caroline:
„Zur Erinnerung an den Begriff „Cliner Wind“….“ ?
Damit konnten wir gar nichts anfangen, doch nach kurzer Recherche wußten wir, was es damit auf sich hat:
Carolinensiel war in vergangenen Jahren ein bedeutender Hafen, über den Holz, Kohle Wolle, Kaffee oder Tee importiert und heimische Produkte exportiert wurden. Zur Blütezeit in der Mitte des 19. Jahrhunderts wohnten in dem kleinen Ort viele Kapitäne und andere Seeleute, es gab unzählige Gaststätten und mehrere Brauereien. Die „Lebensfreude, Weltoffenheit“ der Seeleute stieß bei den bäuerlichen Nachbarn auf Argwohn und Skepsis. Die Redensart vom „Cliner Wind“ meint daher auch nicht die frische Brise vom Meer, sondern die lebenslustige und weltoffene Art der Carolinensieler, also der „Cliner“.
Denkmalgeschützte Häuser rundherum und historische Küstensegler, die vor Anker liegen, der Hafen von Carolinensiel strahlt einen ganz besonderen Charme aus und bietet unzählige Fotomotive.
Wer nicht genug von diesen historischen Schiffen bekommen kann:
die diesjährige Wattensail findet vom 10. – 12. August 2018 statt.
Bei unserem Gang entlang des Hafens standen wir plötzlich dieser Figur gegenüber.
Direkt am Hafen befindet sich das Sielhafenmuseum, zu dem mehrere verschiedene Häuser gehören:
Alte Pastorei – Schiffbau und Handwerk
Kapitänshaus – Leben an Land
Groot Hus – Land und See
Historische Rettungsstation an der Friedrichsschleuse
Im Kapitänshaus kann man sogar heiraten, die Trauung findet in der sogenannten guten Stube statt und der Empfang der Gäste in der „Schifferkneipe“.
Nicht weit vom Hafen befindet sich die Deichkirche. Sie stammt aus dem Jahr 1776 und steht auf einem Deich.
Der Glockenturm wurde getrennt von der Kirche errichtet und ist wegen häufiger Sturmwinde niedrig gebaut.
Wir konnten einen Blick ins Innere der Kirche werfen, da sie im Sommerhalbjahr täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet ist.
In Hafennähe befindet sich auch ein niedliches, holländisches Geschäft:
Oranje- Schönes und Leckeres aus Holland
„Wir führen hochwertige Porzellane von Wiebe vd Zee, Marjolein Bastin und Alie Kruse-Kolk sowie Glas- und Emailewaren aus der Serie “Boerenbont” von 1841. Raumdüfte und Seifen beziehen wir vom niederl. Hoflieferanten Jacob Hooy. Unser Käse aus Rohmilch wird alle 10 Tage frisch vom Käsehof Oldambt geholt. Ausserdem führen wir Wurstwaren der Firma Huls, Küchentextilien von “DDDDD”, Süßwaren und vieles mehr.“
Wer sich also ein Souvenir aus Carolinensiel mitbringen möchte, findet hier bestimmt etwas Passendes.
Zeit fürs Mittagessen
Wir haben uns für einen Imbiss in der Küsten-Räucherei Albrecht entschieden und dort nicht nur zu Mittag gegessen, sondern gleich noch ein wenig Räucherfisch fürs Abendbrot mitgenommen.
Direkt neben dem Restaurant befindet sich eine Anlegestelle des historischen Raddampfers Concordia 2, der täglich zwischen dem Museumshafen in Carolinensiel und dem Yachthafen in Harlesiel pendelt.
Auf dem obigen Foto sieht man einen eigenartigen Rohbau auf Pfählen im Wasser stehen. Das haben wir uns einmal genauer angesehen. Dort werden die sogenannten Seeperlen gebaut, elf Wohnhäuser in Pfahlbauweise mit eigenem Anleger und direktem Blick auf die Nordsee. Das könnte uns auch gefallen….
Natürlich gibt es auch einen Campingplatz in Carolinensiel
und Strand
und Wattwandern
und vieles mehr.