Hashtag # I love Nizza um das Ansehen der Stadt -welches aufgrund des Anschlags vom 14. Juli 2016 gelitten hat- zu verbessern. Sehr viele bleiben stehen, machen Fotos/ Selfies und verbreiten diese in den sozialen Netzwerken.
Promenade du Paillon, Place Masséna und Place Garibaldi
Die Promenade du Paillon ist ein zwölf Hektar großer und etwa einen Kilometer langer, wunderschöner Stadtpark im Herzen der Stadt, der durch den Abriss des ehemaligen Busbahnhofs im Oktober 2013 entstand.
Auf unzähligen Bänken kann man in Ruhe lesen, Eis essen, Leute beobachten und die Seele baumeln lassen. Ganz neu sind Stühle, die sich um sich selbst drehen oder hölzerne Schaukästen, in denen die einheimische Tier- und Pflanzenwelt erklärt wird. Kinder können auf den Grünflächen nach Herzenslust toben oder auf Spielgeräten aus Holz -die als fantasievolle Tiere gestaltet wurden- spielen.

Atemberaubend ist der „Miroir d’eau“, eine riesige flache Wasserfläche (siehe Postkarte oben), aus der es immer mal wieder sprüht, blubbert oder sprudelt, bis plötzlich große Wasserfontänen in die Höhe schießen.
Der Place Masséna ist der belebteste Platz in Nizza. Er liegt zwischen der Altstadt und der Neustadt und ist mit Geschäften und Restaurants gesäumt. Hier kreuzen sich einige große Boulevards, darunter die bedeutende Avenue Jean Médecin.
Postkarte: Hotel Negresco, 1957
Die Straßenbahn überquert die Platzmitte, davon abgesehen gehört er aber zur Fußgängerzone.
Die alten, den Platz umgebenden Gebäude haben alle einen roten Anstrich mit blauen Fensterläden, was für diese Region typisch ist. Große steinerne Bogengänge führen zu Geschäften und Restaurants, darunter auch zur Galeries Lafayette – Frankreichs berühmtesten Kaufhaus.
Ein Springbrunnen in einer Ecke des Platzes, mit einer 7 Meter hohen Apollo-Statue im Zentrum, stellt einige Sagen aus der griechischen Mythologie dar.
Eine moderne Kunstinstallation des katalanischen Künstlers Jaume Plensa ist in der Nacht am eindrucksvollsten, wenn die sieben Statuen farbenprächtig illuminiert sind. Auf hohen Masten thronen kniende Männer, welche die sieben Kontinente symbolisieren sollen. Brunnen und Gebäude rund um den Platz sind nachts beleuchtet.
Das ganze Jahr über finden hier Veranstaltungen statt, im Dezember z.B. der Weihnachtsmarkt, mit einem Weihnachtsbaum, einem Riesenrad und vielen Buden.Wir haben gesehen, dass das Riesenrad erst Anfang März wieder abgebaut wird. Ein Weihnachtsmarkt, der sich also scheinbar bis in den Januar und Februar hineinzieht.
Wenn man am 14. Juli -dem französischen Nationalfeiertag- kommt, kann man auf dem Platz eine Militärparade und ein Feuerwerk erleben. Und das ganze Jahr über findet man dort Strassenkünstler: Maler, Tänzer, Sänger, Jongleure und Akkordeonspieler.
Von hier aus ist es nicht weit bis zum Meer- also zur Promenade des Anglais- oder zum Hauptbahnhof, der sich etwa 10 Minuten entfernt befindet.
Wenn wir von unserer Ferienwohnung in die Alt- oder Neustadt gehen, überqueren wir dabei den Platz Garibaldi.

Die Altstadt von Nizza ist ein zauberhaftes Gassenlabyrinth und jedesmal, wenn wir der Meinung waren, nun kennen wir den Weg, haben wir uns erneut verlaufen.
Sie ist voller Leben und eine bunte Mischung aus traditionellen kleinen Cafés, Restaurants, Bäckereien, Lebensmittel- und Souvenirläden.
Der italienische Einfluss auf die cuisine niçoise zeigt sich auch in der großen Anzahl italienischer Geschäfte und an den Wochenenden stehen die Einheimischen Schlange um frische Pasta aller Art zu kaufen. Mittendrin und zwar in der Rue Sainte Réparate, befindet sich der winzige Laden, in dem wir handgemachte Pasta, Soßen und Parmesan kaufen:
Mittwochs und donnerstags haben sie geschlossen.
Direkt in der Altstadt findet man auch den Saleya-Markt. Der bekannte Blumen-, Obst- und Gemüsemarkt findet dienstags bis sonntags von 6.00 bis 13.00 Uhr am Cours Saleya statt. Montags ist er geschlossen, dann findet dort ein Trödelmarkt statt.
Dort werden Obst und Gemüse sowie Backwaren und landestypische Erzeugnisse, die verbürgterweise aus dem Hinterland von Nizza kommen, angeboten. Wir kaufen dort gern dunkles -also „rustikal gebackenes“- Baguette, frisches Obst und Gemüse und sehr leckere Oliven.
Kandierte Früchte (frz. Fruits Confits) aus der Provence, kandiertes Obst oder kandierte Zitrusfrüchte zählen zu den Spezialitäten in der Küche der Provence.
Sie sind ziemlich teuer. Für die vier kleinen Fruchtstücke (oben rechts) haben wir etwa 7 Euro bezahlt und sie schmeckten uns so grauenhaft, dass sie nach dem Probieren in den Müll gelandet sind.
Eine weitere Spezialität, die auf dem Markt angeboten wird, ist Socca. Farinata/ Socca ist der italienische Name für einen Pfannkuchen aus den Grundzutaten: Kichererbsenmehl, Olivenöl, Salz und Wasser. Das Gericht kommt ursprünglich aus Genua und ist, mit Varianten, an verschiedenen Orten im Mittelmeerraum und in Südamerika eine lokale Spezialität.
Es sieht recht lecker aus, traf aber nicht meinen Geschmack.
Ebenfalls in der Altstadt befindet sich der Fischmarkt, der regelmässig am Vormittag von Dienstag bis Sonntag stattfindet. Er ist Place Saint François anzutreffen, im Norden des alten Stadtzentrums.
Wir Norddeutschen sind natürlich große Fischmärkte gewohnt und bei unserem allerersten Besuch des Fischmarktes, konnten wir zunächst nicht glauben, dass diese vier bis fünf Stände den Markt ausmachen sollen. Je nach Saison sind es auch mal nur drei Stände, die Fisch und Meeresprodukte anbieten.
Unbekannt waren uns „Poutine“. Diese winzigen Fische (Poutine) werden mit der Schale einer Jakobsmuschel herausgenommen und in sehr kleinen Mengen verkauft.
Die Hauptattraktion dieses winzigen Marktes sind übrigens große Möwen, die in Scharen auf den einzelnen Marktschirmen, Dächern oder einem Springbrunnen sitzen -wenn sie nicht gerade wild über den Platz fliegen- und laut schreiend ihren Appetit auf den angebotenen Fisch kundtun. Für die Händler ärgerlich, für uns Touristen ein wunderbares Spektakel.
Beim Bummeln durch die Altstadt kommt man an wunderschönen Kirchen und Kathedralen vorbei, in denen man mit etwas Glück -wir hatten den Eindruck, es scheint keine festen Öffnungszeiten zu geben- einen Blick in das prachtvolle Innere werfen kann.
Foto unten: Händler mit kunstvoll geflochtenen Palmzweigen vor den Kathedralen
Promenade des Anglais
Die berühmte Promenade von Nizza wurde im 19. Jahrhundert von englischen Bewohnern angelegt und ist nach wie vor Anziehungspunkt für die Schönen und Reichen dieser Welt, die hier traditionellerweise vor dem Abendessen flanieren.
Von Palmen gesäumt, erstreckt sich die Promenade von Coline du Chateau entlang der Baie des Anges bis zum 6 km entfernten Flughafen. Für einen Spaziergang hin und zurück braucht man also einige Zeit.
Postkarte: Cote d’Azur-French Reviera-Nice- 1948
An den Wochenenden der Hochsaison strömen die Massen hierher und bevölkern die Promenade: Straßenkünstler bringen Zuschauer zum Staunen, Inline Skater ziehen ihre Runden, Jogger, Biker, Familien, Pärchen flanieren die Promenade entlang.
Postkarte: La promenade des Anglais avec le Palais de la Mèditerranée et l’hotel Négresco en 1948
Colline du Chateau
Ein absolutes Muss für jeden Besucher von Nizza ist der Schlossberg, der hoch über Nizza thront. Die steile Treppe hinauf auf den Schlossberg ist für Ungeübte eine Herausforderung, man hat aber auf verschiedenen Aussichtsplattformen die Möglichkeit Atem zu holen.
Es gibt einen Fahrstuhl nach oben, die Benutzung kostet außerhalb der Saison nichts, während der Saison lediglich einen Euro. Der Aufzug wurde in einen ehemaligen Brunnenschacht aus dem Jahr 1517 eingebaut, der 73 m tief in den Stein gehauen wurde.
Einige Male sollte man zu Fuss hinaufsteigen, weil der Aufstieg an sich schon ein Erlebnis ist. Man kommt an einem riesigen künstlichen Wasserfall vorbei, der aus dem 19. Jh. stammt und vom Fluss Vésubie gespeist wird.
Der Wasserfall und der Tour Bellanda sind am Abend sanft beleuchtet und von der Altstadt aus am schönsten zu sehen.
Auf dem Schlossberg angekommen wird man mit einem atemberaubenden Ausblick über Nizza aus der Vogelperspektive belohnt.
Die schattigen Spazierwege hier oben liegen mitten in mediterraner Vegetation. Die Nizzaer nutzen die Ruhe der grünen Oase für ein Sonntagspicknick, während sich die Kinder auf den Spielplätzen tummeln können. Ich esse hier immer ein Eis und schaue mir das wunderschöne Nizza von oben an.
Postkarte: Hotel Negresco
Auf dem Schlossberg findet man auch den beeindruckensten Friedhof, den ich je gesehen habe. Das Fotografieren der einzelnen Grabstätten mit seinen opulenten Grabsteinen ist nicht gern gesehen ( es ist verboten), ich habe trotzdem einige Fotos machen können.
Punkt 12 in Nizza
Seit 1860 wird jeden Tag um Punkt 12 Uhr eine Kanone vom Château östlich der Altstadt in voller Lautstärke abgefeuert. Diese Tradition geht auf Sir Thomas Coventry zurück, der mit Unterstützung des Bürgermeisters hierdurch ein pünktliches Mittagessen der Bewohner fördern wollte (Wiki).
Laut Legende liess ein reicher Schotte, der einige Jahre in Nizza „überwinterte“, eine Kanone auf eine Terrasse des Burgbergs installieren, weil seine Frau nie pünktlich zum Mittagessen erschien. Die Einwohner wollten -nachdem das Ehepaar Nizza verließ- nicht auf diese lieb gewonnene Lärmbelästigung verzichten und behielten diese Tradition bei.
Ich habe mich bis heute nicht an diese unglaublich laute Detonation gewöhnt und erschrecke mich regelmäßig um Punkt 12 Uhr.
Der alte Hafen von Nizza
Es macht Spass an der Hafenpromenade entlang zu spazieren und sich die malerischen -im italienischen Stil erbauten- Häuser, anzuschauen.
Der schönste Platz ist das äußerste Ende der Hafenmole.
Im Hafen liegen kleine Segelyachten, viele Luxusjachten und auch mal ein Dreimastschoner. Spannend zu sehen ist es, wenn die großen Fähren z.B. von Korsika oder Sardinien in die enge Hafeneinfahrt einlaufen.
Neben unzähligen Restaurants, kleinen Cafés und Geschäften -sehr viele Antiqitätenläden- findet man am alten Hafen die Confiserie Florian du Port de Nice, die es seit 1974 gibt.
Handgemachte Schokoladenspezialitäten sowie Frucht- und Blütenbonbons, Marmeladen aus Zitrusfrüchten der Region, Blütengelees, kandidierte Früchte und kristallisierte Blütenblätter kann man dort kaufen.
Nicht gerade günstig, aber Handgemachtes hat eben seinen Preis.
Ebenfalls angeboten werden dort kostenlose Führungen und Gratis-Verkostungen
La Tarte Tropézienne
La Tarte Tropézienne kommt ursprünglich aus Saint Tropez wie der Name verrät. Es besteht aus einer Brioche mit Orangenblütenwasser und eine Mousseline Crème (Crème Pâtissière mit Butter verfeinert). Sie ist in 1955 von Alexandre Micka erfunden worden. Das Rezept ist bis heute geheim.
Brigitte Bardot verliebte sich während der Dreharbeiten von « Et Dieu créa la Femme » in dieses Gebäck. Die Bäckerei La Tarte Tropézienne existiert immer noch und hat sogar ein Restaurant und Catering Service eröffnet.
Dieses Gebäck ist einfach göttlich und die Creme mit keiner deutschen Creme vergleichbar.
Aus der Bäckerei Boulangerie Patisserie Proche du Port de Nice, 11 Rue Fodéré, 06300 Nice, Frankreich schmecken sie wunderbar. Wir werden sie in Deutschland vermissen. Ebenso wie ein richtig gut gebackenes Baguette.
Die Ferienwohnung
Nur wenige Meter vom alten Hafen entfernt -also sehr zentral- liegt unsere Ferienwohnung. Sie verfügt über zwei Schlafzimmer, Bad, kleiner Küche und Wohnzimmer.
Das schönste jedoch ist der sehr große Innenhof, der zur Wohnung gehört: mit Holz „gepflastert“, eine Essecke für sechs Personen, Korbgarnitur, Liegestuhl, Olivenbäumen und Oleander in Kübeln.
Die Wohnung kostet zwischen 650 Euro und 950 Euro pro Woche. Sie liegt in der unmittelbaren Nähe des alten Hafens und nur wenige Minuten von der „Promenade des Anglais“ entfernt. Bei Interesse versende ich gern Emailadresse des Vermieters.