Vor einigen Jahren fielen mir bei einer Adventsausstellung in unserem Institut die gefilzten Dekosachen meiner Kollegin Maren auf. Und da vor allem die niedlichen Fliegenpilze.
Nun bot sie einen Filzkurs an und natürlich war ich dabei.
Ausrüstung:
Handtücher, heißes Wasser, Seife (Oliven- oder Kernseife),
eine Unterlage, die „rubbelig“ ist, wie z.B. ein Stück von der Ikea-Schubladeneinlage
Filzwolle
ein Stück von einem Mückenschutznetz
ein Stückchen von einem Ast ( mit gerader Unterseite, sonst steht der Pilz später nicht)
etwas Zauberwatte, ein Stück Noppenfolie
Klebstoff/ Nadel und Faden
So stellt man ihn her:
Zunächst schneidet man sich ein Stück Noppenfolie oval aus. Meine ist etwa 14 cm x 13 cm.
Foto: ovale Noppenfolie
Dachziegelartig wird zunächst die weiße Wolle -also die Pilzunterseite- darauf ausgelegt. Die einzelnen Lagen sollen schön dünn liegen, damit sie sich gut miteinander verbinden.
Insgesamt sollte man jedoch nicht zu wenige Lagen nehmen, damit der Pilz später nicht „spillerig“ wirkt.
Foto: weiße Wolle auf Noppenfolie
Vorsichtig heißes Wasser drübergeben und mit seifigen Händen behutsam anfilzen.
Beherzt die ovale Noppenfolie mit der Lage weißer Wolle umdrehen, so dass nun wieder die Noppenfolie oben liegt und darunter die angefilzte weiße Wolle.
Wolle, die über die ovale Folie übersteht, umklappen. Die rote Wolle darauf wieder dachziegelartig drauflegen.
Foto: Wolle umklappen, rote Wolle auslegen
Über die rote Wolle heißes Wasser geben und mit seifigen Händen ebenso behutsam anfilzen wie die weiße.
Foto: rote Wolle
Für die weißen Punkte werden kleine Kugeln geformt und auf die rote Wolle drapiert. Kurz anfilzen und dann ein Stück vom Mückenschutznetz drauflegen, damit die weißen Flecken nicht verrutschen.
Bei mir hat es sich nicht gut verbunden, aber Maren kannte einen Trick: einfach etwas sehr heißes Wasser draufgießen, kurz einwirken lassen, weiterfilzen und dann klappt es.
Zusammen mit dem Mückenschutznetz die rote Wolle mit den weißen Flecken filzen. Zwischendurch das Netz immer wieder kurz ablösen, sonst verbindet es sich mit der Wolle.
Foto: Mückenschutznetz
Das Filzstück immer wieder drehen, so dass mal die weiße Seite oben liegt und mal die rote mit den weißen Flecken.
Beide Seiten sehr gut durchfilzen und nicht zu sparsam mit heißem Wasser und Seife sein.
Foto: gut durchfilzen
Kreuzförmig ein Loch in die Unterseite schneiden, einen Finger durchstechen und den Pilz von innen filzen. Der Rand, also die Verbindung von weißer und roter Wolle, sollte besonders gut ausgefilzt werden.
Foto: kreuzförmig einschneiden, mit einem Finger noch etwas von innen filzen
Ist das Stück gut durchgefilzt, wird es mit klarem Wasser ausgespült und über Nacht zum Trocknen auf die Heizung gelegt.
Das Loch nun soweit vergrößern, dass ein Stück Ast gut hineinpasst. Der Pilz wird mit etwas Zauberwatte gefüllt und der Ast eingeklebt. Bei mir war das Loch etwas zu groß, da habe ich es einfach um den Ast herum zugenäht. Einige Male über die Naht streichen und sie wird nahezu unsichtbar.
Ein paar Fotos vom Filzkurs will ich euch nicht vorenthalten, vielleicht bekommt ihr dadurch Lust, es selbst einmal zu versuchen:
Filzkugeln:
ein mit Vogelsand gefüllter Luftballon wurde umfilzt und anschließend verziert
Filz-Eicheln:
Eiförmige „Kugeln“ in Eichelkappen geklebt und mit feinen Perlen bestickt
Windlicht:
ebenso wie beim Pilz wird zwischen die Wolle eine Lage Noppenfolie gelegt, die nach dem Filzen entfernt wird. Den fast fertiggefilzten Hohlkörper zieht man dann über eine Hand und filzt die Ecken rund.
Um dieses niedliche Windlicht herzustellen, hat die Kursteilnehmerin zuerst einen Vorfilz (eine dünne Schicht aus leicht angefilzter Wolle) hergestellt. Nach dem Trocknen wurden daraus die Motive ausgeschnitten.
Hier wird ein weiteres Windlicht hergestellt:
Diese Kursteilnehmerin ist dabei, sich individuellen Weihnachtsbaumschmuck herzustellen:
Hier wird ein Stück Vorfilz hergestellt:
Danke, Maren, für deine vielen Tipps, Ideen und Vorschläge.
DIY: Meine liebste Kosmetiktasche