Vor einiger Zeit sah ich bei Sabine von Sew Simple die Anleitung für eine Kosmetiktasche, die genau nach meinem Geschmack war. Natürlich mußte ich sie sofort nachnähen:

Bei dieser sieht der Reißverschluss ordentlich eingesetzt aus, weil er nicht -wie bei den üblichen Kosmetiktaschen- an den Enden gequetscht wird.
Durch die kastenförmige Form ist die Tasche sehr geräumig und behält auch nach dem Befüllen ihre Form. Außerordentlich gut gefällt mir die Idee, den Stoff vorab zu steppen. Es sieht zum einen hübsch aus und zum anderen bekommt die Tasche dadurch Stabilität.
Die Kosmetiktasche wird aus einem rechteckigem Stück Stoff genäht. Man kann sie also sehr einfach in allen möglichen Größen nähen.
Auf den nächsten Fotos könnt ihr eine Boxy Bag sehen, die ich aus einem Stückchen Leder genäht habe. Es ist sehr weich und nicht besonders dick und ich habe die Tasche ohne Ledernadel nähen können.
Für meine Tochter habe eine winzige Tasche genäht, die sie am Buggy befestigt hat und Pflaster und Desinfektionsspray enthält.
Eine recht große habe ich für mich genäht, die Nagellackentferner, Handcreme, Feilen, Lacke und Wattepads enthält.
Diese Tasche ist einfach zu nähen und unbedingt für Anfänger geeignet.

Zuerst schneidet man sich den passenden Stoff zu. Es wird ein Oberstoff, ein Unterstoff (Futter) und eine „Einlage“/ Vlies benötigt.
Als Einlage bei Kosmetiktaschen nehme ich normalerweise das Volumenvlies H630, doch im letzten Sommer habe ich auf einem Flohmarkt mehrere nagelneue Fleecedecken für sehr wenig Geld bekommen, die sich ebenfalls gut dafür eignen. Eine Kurs-Teilnehmerin hat mir erzählt, dass sie auch schon mal ein neues „Spültuch“genommen hat, weil sie gerade nichts anderes zur Hand hatte.
Als Schnittmuster dient ein Blatt Papier. Die Kosmetiktasche ganz oben wurde in der Größe eines DIN A 3-Blatts genäht, die untere etwa in der Größe DIN A 4.
Ober- und Unterstoff werden links auf links (!) zusammengelegt, dazwischen kommt die Einlage/ das Vlies.
Mit einer Overlock-Maschine werden alle vier Kanten vom Ober-, Unterstoff und Vlies zusammengenäht. Sabine nennt es „Quilt-Sandwich“, das trifft es ganz gut. Wer keine Overlock hat, näht einen Zickzack-Stich um die Kanten.
Mit einem Kreidestift o.ä. zeichnet man das Quiltmuster auf.
Ich habe es noch einmal auf einem Blatt Papier gezeichnet, damit es besser zu erkennen ist. Wer kein Patchwork-Lineal hat, nimmt einfach ein normales Lineal und zeichnet in gleichmäßigen Abständen ( z. B. Linealbreite) diagonale Linien ein. Oder waagerechte und senkrechte Linien.
Linie für Linie mit passendem Faden und mit der von Sabine empfohlenen Stichlänge von 3, 5 steppen.
Einen Zipper auf einen ausreichend langen Endlosreißverschluss aufziehen. Das geht am besten, wenn man auf einer Seite ein Stück der Raupe abschneidet:
Den Endlos-Reißverschluss auf die kürzere Seite des Oberstoffs stecken. Die Raupe des Reißverschlusses liegt auf der rechten Seite des Stoffs.
Den Reißverschluss einnähen, einmal umschlagen und von der anderen Seite gegennähen:
Das „Sandwich“ einmal hochschlagen und die andere Seite ebenfalls einnähen, wenden und gegennähen:
So wie auf dem oberen Foto sollte die Tasche jetzt aussehen.
Tasche wenden, einmal mittig falten und Mitte markieren:
Der Reißverschluss läßt sich bequemer öffnen und schließen, wenn man zwei kleine Laschen anbringt:
Die Seiten der Tasche steppen, dabei einige Male vorsichtig über den Reißverschluss nähen. Unbedingt darauf achten, dass sich der Zipper in der Tasche befindet, sonst kann man sie später nicht wenden. Überstehenden Reißverschluss abschneiden.
Jetzt fehlen noch die Ecken:
Ich habe ein Geodreieck an die mittlere Naht gelegt und jeweils 3 Zentimeter nach rechts und 3 Zentimeter links die Ecke eingezeichnet.
Ecke nähen, abschneiden versäubern. Mit den anderen Ecken ebenso verfahren:
Tasche wenden und wer mag, näht noch ein paar Perlen auf:
Weitere schöne Näh-Ideen findet ihr bei Sabine von Sew Simple
Endlossreißverschlüße habe ich online im Nähkaufhaus gekauft.
Die meisten (und schönsten) Stoffe kaufe ich vor Ort bei Seligkeitsding (sie haben aber auch einen Dawanda-Shop).