Dangast – und dort vor allem das „Alte Kurhaus“- mag man oder man mag es eben nicht.
Die Stühle und Tische im Kurhaus sind abgenutzt und oft etwas wackelig. Der Fussboden ist vermutlich schäbig, ich weiss nicht einmal wie er aussieht.
Man muss sich selbst bedienen und anschließend sein benutztes Geschirr wieder abräumen. Das macht man dort so. Drängeln oder unfreundliches Benehmen ist uncool, aber so was von!
Allzu pingelig sollte man auch nicht sein, es ist sauber…aber mehr auch nicht.

Ich mag es, denn Dangast ist für mich seit Jahrzehnten „Kult“.
Hier und vielleicht nur hier, im südlichsten Nordseebad und direkt am Jadebusen gelegen, sieht man im „Alten Kurhaus“ so viele unterschiedliche Menschen freundlich und höflich miteinander umgehen: die Hundebesitzer, die Tätowierten und Gepiercten, die Damen mit und ohne Pudel, die kinderreichen oder -armen Familien,die Frisch- und die Immernochverliebten, die Harley- und die Radfahrer, alte und junge Damen, dicke und dünne Herren,die Lang- und die Kurzhaarigen, die Sonnenanbeter und die Kalkweissen.
Alle haben sich lieb, na okay, das wirkt nun zu dick aufgetragen, aber alle respektieren sich und gehen vollkommen lässig miteinander um.
Und am Wochenende gibt es neben der angenehmen Atmoshäre, die ansteckend wirkt, ein weiteres Phänomen im „Alten Kurhaus“: die Schlange.
Die lange Schlange, die sich bildet, wenn man geduldig wegen des (über die Grenzen Frieslands bekannten) Rhabarberkuchens ansteht. Ohne zu drängeln, versteht sich.
Hier muss man auch nicht drängeln, dass Rezept „Dangaster Rhabarberkuchen“
gibt es für alle….aber pssst…..nicht verraten, ja?
Dangaster Rhabarberkuchen
4 Eigelb/ 4 Eiweiss
175 g Butter
150 g Zucker/ 250 g Zucker
1 P. Vanillinzucker
1 Prise Salz
1/2 P. Backpulver
250 g Mehl
ca. 750 g Rhabarberstücke (ca. 1cm)
ca. 150 g grob gehackte Mandeln
Eiweiss steif schlagen,250 g Zucker einrieseln lassen und anschließend die Mandeln unterheben.
Aus den restlichen Zutaten einen Rührteig bereiten und auf ein Backblech geben. Zuerst Rhabarber und dann das geschlagene Eiweiss darauf verteilen.
Bei 180 °Grad Umluft ca. 20 Min. backen.
Im Kurhaus isst man den Kuchen gern mit Sahne, am liebsten den noch warmen Kuchen und eiskalte Sahne.
Dazu heißen Kakao mit Sahne.
Dann hat man jedoch so viele Kalorien zu sich genommen, dass man vom Kurhaus durch das Wäldchen zur Galerie Hinck in der Strandvilla Irmenfried, von da in Richtung Gesundheitszentrum „Deichhörn“, weiter zum Dangast-Quellbad, am Strand entlang bis zum Campingplatz und von dort wieder vorbei am Alten Kurhaus Richtung „Etta von Dangast“ spazieren muss.
Fotos: Schaf auf dem Deich am Vareler Hafen
Tipp: in Dangast dachte ich oft, die Zeit sei stehen geblieben. Seit dem letzten Besuch weiß ich, auch hier steht die Zeit nicht still.
Dangast verändert sich.
Wer noch ein wenig vom alten Dangast-Flair erleben möchte, sollte sich mit einem Besuch beeilen.
http://www.nordwestreisemagazin.de/cafes/alteskurhaus.htm
http://www.ndr.de/kultur/kunst/niedersachsen/Dangast-populaere-Kuenstlerkolonie,dangast194.html
Das neue Weltnaturerbeportal:
http://www.dangast.de/dangast_erleben/tourist_info_weltnaturerbeportal/index.html
Schaut doch mal bei uns rein: DIY-Gruppe auf Facebook
Moin. Wir lieben Rhabarber und wir lieben diesen Rhabarber-Kuchen! Nicht nur wegen der Erinnerung an unzählige Dangast-Besuche seit Kindertagen. Dieser Kuchen ist einfach lecker. Nur die Zuckermenge habe ich inzwischen um gut ein Viertel reduziert. Herzliche Grüße, Marion
Ich komme schon seit Jahrzehnten immer wieder;-)
Und an freien Tagen und bei schönem Wetter, sitze ich manchmal von morgens bis abends im Strandkorb und betrachte das Watt ( manchmal auch das Wasser, so fern es da). Regelmäßig gehe ich dort spazieren, fotografieren und habe mich sogar mit diesem neuen Bauwerk direkt am Strand angefreundet. Ich finde es sogar äußerst gelungen…jetzt, wo es fertig ist. 🙂
Ihre Sätze zum alten Kurhaus und Herrn T. habe ich nicht recht verstanden. Ich wünschte mir, es gäbe dort noch sehr lange keine Veränderungen, ich mag es so wie es ist.
Und alles, was ich über die Jahre von Herrn T. „mitbekommen“ habe, nötigt mir Respekt ab. Ich vermute mal, dass es Ihnen ebenso geht.
Demnächst werde ich einige Fotos von dem neuen „Weltnaturerbeportal“ veröffentlichen.
Danke für Ihren Kommentar. Und falls es etwas Neues über Dangast ( z.B. Tipps, Empfehlungen) zu berichten gibt: immer her damit 🙂
Hallo, Kathriene!
(Fast) alles richtig beschrieben. Sie sind vermutlich meine (Nachkriegs-) Generation, beurteilt man Ihr diverses „Gefühlsmelange“. – Ich, obwohl Einheimischer, muss gelegentlich einige von Ihnen erwähnte Gedanken schnell „beiseite legen“, auch ich relativiere Einiges und, da Emotionales hier immer die Oberhand gewinnt, sehe die vermeintlichen Kritikpunkte mit anderen Augen.
Wenn man die Eigentümer- Familie T. recht gut kennt und dazu ihre selten gewordene Einstellung zum „Legendären“ und wenn man die Geschichte des „Alten Kurhauses“ kennt, versteht man, dass „Neuerungen“ manchmal keine solchen sein können!
Anders verhält es sich mit dem Kurort Dangast selbst: Es ist Deutschlands ältestes Nordsee-Seebad und m u s s sich der modernen Zeit anpassen. Dies geschieht zZt gerade. Aber das haben Sie ja bemerkt. Apropos Generation: Dangast hatte schon immer den Anspruch, ein Kur-und Erholungsort für Jung u n d Alt zu sein.
Kommen Sie wieder!